Türkspor Stuttgart – SV Sillenbuch 2:3 (1:0). Wieder eine Hürde genommen!
Der zuvor punktgleich einen Rang hinter dem SV Sillenbuch angesiedelte Gastgeber Türkspor Stuttgart wurde von Beginn an in seine Hälfte gepresst. Und bereits in der 4. Minute verpasste Alex Stibi um ein Haar die große Gelegenheit, die passgenaue Knorr-Ecke einzunicken. Kaum später verlangte ein gefährlicher Freistoß von Jonas Fischer dem Schlussmann all sein Können ab. Es war offensichtlich, dass der SVS alles dafür tun wollte, um heute als Sieger vom Platz zu gehen. Während es Türkspor durch lange Bälle nur vereinzelt gelang, die Mittellinie zu überqueren, produzierten die Grünen in wechselnder Besetzung eine hochkarätige Chance nach der anderen. Doch sämtliche Möglichkeiten blieben entweder erfolglos oder wurden teilweise fragwürdig abgepfiffen. Trotzdem ließ sich die SVS-Elf nicht entmutigen. Nach einer guten halben Stunde scheiterte Ama Hahn am aufmerksamen Torhüter, der den gleich darauf folgenden, blitzartigen Flachschuss von Jonas Fischer ebenso stark gerade noch einhändig zur Ecke hechten konnte. Und wieder fehlte das nötige Quäntchen Glück für die längst fällige Führung, denn der resultierende, von Paul Knorr direkt getretene Standard prallte lediglich unterhalb der Torangel an den zweiten Pfosten. Der SVS hatte den gesamten bisherigen Spielverlauf klar dominiert, wogegen sich ein Vordringen der Türken an den Sillenbucher Strafraum an einer Hand abzählen ließ. Einer dieser seltenen Vorstöße erfolgte in der 40. Minute, wobei der Neutrale die eindeutige Abseitsstellung nicht wahrnahm. Stattdessen ermöglichte ein Freistoß für Türkspor den absolut unverdienten 1:0-Halbzeitstand.
Nach der Pause hatte Niklas Gerber eine gute Chance, doch er zog gegen den Torwart den Kürzeren. Auch Lukas Schmidt hatte Pech, als er den präzisen Fischer-Freistoß hauchdünn am Pfosten vorbei köpfte. Doch bald darauf eröffnete eine Balleroberung im Halbfeld die nächste Möglichkeit. Paul Knorr spielte nach außen auf Ama Hahn, dessen Flanke Lukas Schmidt per Kopf platziert im langen Eck zum 1:1-Ausgleich (55.) versenkte. Das Geschehen wurde nun beiderseits wesentlich hektischer und Türkspor suchte häufiger den Weg nach vorn. Trotz dadurch überhasteter Abgabefehler erarbeitete sich das SVS-Team nach wie vor aussichtsreiche Optionen. Die vorerst besten ergaben sich für Tim Schaul, doch selbst sein Geschoss aus zentraler Position kratzte ein gegnerischer Feldspieler noch von der Linie. Aus einer weiteren bedrängten Situation in Minute 66 konnten sich die Gastgeber zunächst vermeintlich befreien, doch Marko Curic passte wieder vor auf Jonas Fischer. Es schien, als hätte dieser kurz über ein Abspiel nachgedacht, bevor er die Kugel über den Torwart zirkelte, diese sich gerade noch rechtzeitig vor dem Quergebälk senkte und somit das 1:2 für erhebliche Erleichterung sorgte. Obwohl die Grünen am Drücker blieben, brachten weder Schmidt und Fischer, noch Schaul oder Curic das Ding nochmals im Netz unter. Schon lange nicht mehr zum Zuge gekommen, verhalf den Türken ein einsamer Angriff in der 88. Minute mit einem direkt verwandelten Eckball zum ärgerlichen 2:2- Ausgleich. Deren Freude währte allerdings nicht lange. Schon eine Minute später schob der kurz zuvor eingewechselte Fabi Geißel nach Doppelpassspiel mit Fischer den Ball auf Joker Medin Kukavica, dessen Treffer zum 2:3 (89.) zwar die erneute Führung bedeutete, dennoch die Anspannung noch nicht richtig löste. Denn in der endlos erschienenen Nachspielzeit wurde es im eigenen Sechzehner nochmals brandheiß. Zuerst rettete Keeper Luis Kaltapanidis diesen wichtigen Sieg per Fußabwehr, die allerletzte Gefahr wendete das Team in einem unübersichtlichen Wirrwarr gemeinschaftlich ab. Der SVS hat es sich mit diesem unnötig nervenaufreibenden Sieg wieder einmal selbst schwer gemacht und verabschiedet sich auf einem Tabellenplatz außerhalb der roten Zone in die Winterpause.
Für den SVS spielten: Luis Kaltapanidis – Paul Knorr / 97. Yannik Wagner, Jannik Schuller, Alexander Stibi, Thomas Duda / 50. Marko Curic – Niklas Gerber, Jonas Fischer (1), Robert Gulde, Tim Schaul / 86. Fabian Geißel – Lukas Schmidt (1) / 80. Medin Kukavica (1), Amadeus Hahn / 56. Ole Sohn